· Was ist ein Kamin ? Kamin (vom lateinischen caminus, "Ofen", franz. Cheminée, engl. Fireplace, Chimney), Vorrichtung zur Zimmerheizung (s. Kemenate), besteht aus einem von Mauerwerk oder Eisenplatten umschlossenen, vollständig in der Wand liegenden oder teilweise aus derselben hervorspringenden Raum, in welchem man das Brennmaterial auf einem Rost verbrennt, während die Verbrennungsgase direkt in den Schornstein entweichen. Diese etwas antiquierte Form von Energiegewinnung ist auch als klassischer offener Kamin bekannt. In dem Kamin wirkt das Feuer nur durch Ausstrahlung (Strahlungswärme), die Kaminheizung ist daher äußerst unvorteilhaft. Sie ist aber in milden Klimaten (England, Frankreich) sehr beliebt, weil der Anblick des Feuers den Eindruck der Wohnlichkeit macht, und weil der hervorstehende Teil des Kamins zu einem vorzüglichen Zimmerschmuck hergerichtet werden kann. Der Kaminsims dient überdies zur Aufstellung von Uhren, Spiegeln, Bronzen etc. Man unterscheidet lombardische Kamine mit weit hervorragendem, pyramidenförmigem Mantel, der auf Konsolen oder sonstigen Vorkragungen steht; französische, die ganz außerhalb der Mauer stehen; deutsche, welche noch weiter hervorragen und einen hohen Mantel haben, und holländische, ganz in der Mauer liegende. Um den Wirkungsgrad des Kamins erheblich zu verbessern, benutzt man Kaminöfen aus Eisenblech, welche in die Kaminöffnung hineingesetzt, oder vor die Kaminwand (Schornsteinwand) gestellt und mit Rohren an den Kamin (Schornstein) luftdicht angeschlossen werden; mittels Konvektion wird die untere kalte Luft im Zimmer eingesogen, am Feuer erwärmt und strömt oberhalb in diesem Zustand wieder aus (Heizung). Der Wirkungsgrad eines Kaminofens ist wesentlich besser als der eines offenen Kamins. [ Zurück zum Anfang ]
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· Was ist ein Schornstein ? Ein Schornstein (in Österreich und Bayern Rauchfang oder Kamin), ist eine senkrechte Konstruktion zur Abführung von warmen Abgasen oder Abluft nach oben.
Die Funktion des Schornsteins basiert auf dem "Kamineffekt", der bewirkt, dass ein erwärmtes Gas, das dem Schornstein von unten zugeführt wird, eine leichtere Gassäule bildet als die umgebende Luft, und deshalb einem Auftrieb unterliegt. Die geometrischen Parameter Höhe und lichte Weite des Schornsteins müssen deshalb auf die zu fördernde Gasmenge und ihre Temperatur abgestimmt sein.
Die Strömung des Gases bewirkt weiterhin, dass zum einen Abgase aus Feuerstätten nicht in Wohnbereiche dringen, da in dem Schornstein immer Unterdruck gegenüber der Umgebung herrscht (Bernoullisches Gesetz), solange eine Strömung vorliegt. Zum anderen wird gleichzeitig den Räumen, in denen das Feuer brennt, Abgas entzogen und Frischluft zugeführt. Der Schornstein muss also in angrenzenden Räumen nicht gasdicht sein.
Insbesondere Industrieschornsteine werden in der Höhe so dimensioniert, dass sie das meistens umweltschädliche Abgas weitgehend verdünnen, bevor es wieder auf den Boden sinkt.
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